Familienverband der Hoffmann aus Sangerhausen e.V.

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  • Das Wappen der Familie Hoffmann

    Vorgeschichte
    Olaf Welding fand in seinen Forschungen heraus, dass unser Vorfahr Basilius Hoffmann irgendwann zwischen 1595 und 1609 ein persönlich geführtes Siegelbild annahm. Seine Söhne Basilius II, Philipp II und Petrus und deren Nachkommen legten sich individuelle Siegelbilder zu. Erst drei Generationen später wurden die nicht als Familienwappen anzusprechenden Siegelbilder zu einem festen Familienwappen, das bis heute in dieser Form geführt wird: Es ist das Wappen des Revaler Ratsherrn Johann Georg Hoffmann, das erstmals 1789 belegt ist.

    Beschreibung des Wappens
    In blauem Schild ein rechtsgerichteter silberner Kranich, mit dem rechten Fuß eine goldene Kugel haltend; Helmzier: wachsender bartloser Mann, blau gekleidet mit goldenen Ärmelaufschlägen, Kragen und Gürtel, einen blauen Stulphut mit goldenem Umschlag tragend, mit der Rechten ein silbernes golden begrifftes Schwert schwingend, die Linke aufgestützt; Helmdecken blau-silber. (Die Blasonierung folgt O. Welding).

    Anmerkung
    Die Sprache der Wappenbeschreibung ist eine Fachsprache, die dem Laien oft nicht a priori verständlich ist. Daher ist es also völlig korrekt, wenn der „rechtsgerichtete“ Kranich nach links schaut, denn die Heraldiker (Wappenkundler) denken nicht vom Betrachter aus, sondern vom Träger des Wappens (als Schutzschild) gesehen. Diese fachgerecht angefertigte Beschreibung (Blasonierung) unseres Wappens ist in Fragen der Richtigkeit einer Darstellung die einzig ausschlaggebende Autorität. Die Darstellung, z. B. auf einem Siegelring etc. unterliegt der Freiheit des Künstlers. Sie kann daher im Stil des Barock, des Jugendstils etc., oder auch nach ganz individuellen Vorlieben ausfallen. Aus der einmaligen künstlerischen Darstellung des Wappenschildes als Oval auf dem Petschaft (Siegelabdruck) von Johann Georg Hoffmann eine Tradition ableiten zu wollen, ist daher irrig.

    Bedeutung
    Das Bild des Kranichs mit der goldenen Kugel ist wohl eine Reminiszenz an die Stadt Narwa, der Heimat Johann Georg Hoffmanns, wo der Kranich in Gestalt einer aus dem 17. Jh. stammenden Wetterfahne den Rathausturm krönt. Er kommt auf vielen baltischen Wappen vor. Der Darstellung liegt eine Sage Aesops zugrunde, wonach die Scharen der Kraniche des Nachts einen Vogel als Wachvogel abordnen, der einen Stein festhält, um nicht einzuschlafen. Denn im Schlaf fiele ihm der Stein auf den Fuß und würde ihn wecken (auch Wilhelm Busch hat dieses Thema in seinem Gedicht: „Der kluge Kranich“ verwendet). Bereits in Bestiarien (Tierbüchern) des 12. und 13. Jahrhunderts begegnet uns dieser als „grus vigilans“ (wachsamer Kranich) in die Kunstgeschichte eingegangene Darstellungstypus als Sinnbild der Wachsamkeit.